Verrecktä-Cheib

Auf dem Boden eine Gruppe von gehäkelten, farbigen Tierkörpern. Die Gliedmassen von sich gestreckt, etwas unförmig und manche mit verdrehten Füssen, liegen die Kreaturen da. Die Köpfe stecken in amorphen, organisch modellierten Porzellanformen. Oder sind die Porzellanformen gar die Köpfe der Wesen?

Nicht nur das verschmelzen von verschiedenen Techniken und Materialien spielt hier eine Rolle. Die Arbeit will vor allem einen weiten Interpretationsradius öffnen.

Hartes, beständiges und starres Porzellan trifft auf weiche, knuffige Körper. Dieser Gegensatz erzeugt ein Spannungsfeld und fügt sich doch mit Leichtigkeit zu einer Einheit.

Doch was sind das für Tiere, die da liegen? Alle Viere von sich gestreckt, mit verkrampften Gliedmassen und Krallen? Was sind das für Formen in denen sie stecken? Sind die Tiere darin gefangen, kriechen sie rein, kämpfen sie sich raus? Oder ist es der Kopf, der schwer auf die Erde drückt?Auf den ersten Blick laden uns die weichen Viecher zum Knuddeln ein, um uns im nächsten Augenblick abzustossen und zu verstören. Leben sie? Sind sie kurz vor dem Verenden? Sind sie tot?

Die Arbeit mäandert auf der Grenze zwischen lieblich und bedrohlich. Sie spielt mit einer humoristischen Komponente, die alsbald ins Todernste kippt. Die Figuren wirken, als wären sie einem lustigen Comic entsprungen. Gleichzeitig werden Themen wie Tod und Verendung, Isolation und Anderssein aufgeworfen.

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